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Gesundheid

Rückblick: Online-Meeting Sensibilität für Lebensfragen im Umgang mit älteren Menschen

Am 13. April organisierte Agora mit Growing Together und STEM ein Online-Meeting zum Umgang mit Lebensfragen bei älteren Menschen. Mehr als 70 interessierte Fachleute und ehrenamtliche Unterstützer beschäftigten sich mit dem Thema Sinn im Alter und erhielten Einblicke, wie man in der täglichen Praxis für Sinnfragen (sensibler) wird. Auch darüber haben sie miteinander gesprochen.

Nach einer Einführung in die Unterstützungsbedürfnisse von Menschen mit einer unheilbaren oder chronischen Erkrankung und altersbedingt gefährdeten Menschen auf körperlicher, sozialer und psychischer Ebene und Bedeutung durch Diskussionsleiter Guido Schürmann, Präsentationen von Petra van Loon vom Programm Samen Ouder Worden und Bert Buizert folgten von VOICE.

Die Auseinandersetzung mit den Fragen des Lebens wirft Fragen auf

Mit zunehmendem Alter nehmen Sinnfragen zu, weil Menschen häufiger einschneidende Erfahrungen machen, wie zum Beispiel der Verlust eines geliebten Menschen. Wenn jemand mit (zunehmenden) körperlichen oder geistigen Behinderungen zu kämpfen hat, wenig Kontakt zur Außenwelt hat oder sich einsam fühlt. Wenn jemand Probleme hat, die fast unmöglich zu beantworten sind, und mit niemandem darüber sprechen kann. Dabei spielen auch gesellschaftliche Entwicklungen wie Alterung, Urbanisierung, die Zunahme von Einpersonenhaushalten und ein geringerer Zugang zu Unterstützung eine Rolle.

Die meisten Menschen sind belastbar. Sie schaffen es, ihr eigenes Unterstützungsnetzwerk zu organisieren und erhalten Antworten auf ihre Sinnfragen. Aber einige ältere Menschen sind dazu nicht in der Lage. In den Niederlanden gibt es etwa 1 Million Freiwillige. Das sind Menschen, die emotionale, affektive Unterstützung in der letzten Lebensphase bieten, und Ehrenamtliche, die bei praktischen Dingen wie Einkaufen oder Verwaltung helfen. Besuchen Sie die Website frage-antworten.de für mehr Informationen. Im Umgang dieser letzten Gruppe mit älteren Menschen ergeben sich Situationen, in denen Lebensfragen eine Rolle spielen. Auch dann wollen sich ältere Menschen gehört und gesehen fühlen. Um sich Lebensfragen persönlich zu widmen, ist es wichtig, im regelmäßigen Kontakt mit dem, was jemand anspricht, eine Sensibilität zu entwickeln und damit umzugehen.

Sensible Lebensfragen: Signalfunktion

Die Auseinandersetzung mit Lebensfragen sorgt bei Ehrenamtlichen oft für Verunsicherung: Woran merke ich, ob jemand eine Frage hat, traue ich mich, darauf zu antworten, wer bin ich als Person, um darüber ein Gespräch führen zu dürfen? Was mache ich, wenn ich auf etwas stoße?

Es kommt oft vor, dass Menschen Sinnfragen nicht selbst stellen oder ihre Fragen verstecken. Für den aufmerksamen Unterstützer können verschiedene indirekte Signale darauf hindeuten, dass es Sinnfragen gibt: Stapel ungeöffneter Briefe im Haus, Anzeichen von (Licht-)Verschmutzung oder Medikamente, die tagelang nicht bewegt worden zu sein scheinen. Die Geschichte über einen verstorbenen Nachbarn oder das Erzählen wiederkehrender Geschichten: Auch das sind Beispiele, die für den sensiblen Unterstützer Anlass sein können, auf Sinn zu achten.

Um damit richtig umzugehen, bieten Growing Together und MINT Tools und Informationen für Freiwilligenkoordinatoren, Trainer und Unterstützer.

ABC: Aufmerksamkeit, Führung, Komplexität

Das ABC-Modell hilft Ehrenamtlichen dabei, den richtigen Platz einzunehmen, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit zu schenken. Zuhören und Aufmerksamkeit schenken funktioniert in vielen Fällen sehr gut. Manchmal ist mehr Anleitung erforderlich, und wenn jemand mit einer komplexen Situation konfrontiert ist, ist es hilfreich, sich an den Freiwilligenkoordinator, einen spirituellen Berater über eines der nationalen Zentren für Lebensfragen oder eine andere Unterstützungsperson zu wenden.

An die Präsentationen schlossen sich zwei Diskussionsrunden mit den Teilnehmern an. Sie sprachen miteinander darüber, wie sie Lebensfragen aufwerfen, sich selbst unterstützen oder weiterleiten. Die Teilnehmenden reflektierten ihre eigene Rolle und die wertvollen Beiträge, die sie im Kontakt miteinander leisten. Dabei zeigte sich, dass Freiwillige manchmal Angst haben, das Falsche zu sagen, und die Erkenntnis, dass man immer etwas verpassen kann und sollte. Auch die zugrunde liegende Trauer wird häufig thematisiert und es ist hilfreich, das Gehörte zu benennen.